Die Geschichte

des Schützenverein “Alt-Windeck” Neusatz e.V.

Karl Ludwig, Mitglied im Bühlertäler Schützenverein, war der Meinung, dass auch in Neusatz ein Schützenverein gegründet werden sollte. Er sprach mit Heinrich Bäuerle und Alois Wörner und präsentierte seine Idee. Man besuchte in Lauf, Neuweier und Baden-Baden Wettkämpfe um sich zu informieren. Als dies positiv aufgenommen wurde, musste nun ein Vorstand gefunden werden. Dies stellte sich als äußerst schwierig dar. Denn die meisten möglichen Kandidaten lehnten ab, mit der Begründung kein Gewehr mehr anzurühren oder keine Uniform mehr anzuziehen. Da merkte man noch die Nachwehen des Krieges. Nach wochenlangem Suchen fragten sie Wilhelm Werner ob er dieses Amt übernehmen würde, wenn es zur Gründung käme. Dieser erklärte sich dann dazu bereit. Des Weiteren kamen Franz Röck und kurz danach noch Karl Kintz dazu. Man machte einen Termin zur Gründungsversammlung im Brunnestibl (Brunnenstübel). Da diese so gut besucht war, das der Platz nicht reichte, beschloss man die Gründungsversammlung im Gasthaus Krone abzuhalten. Zur Vorstandschaft wurden Werner Wilhelm, Bäuerle Heinrich, Röck Franz, Wörner Alois, Bauer Kurt und Faller Werner vorgeschlagen. Weiterhin wurde beschlossen, dass im Gasthaus Kreuz (heute Schloßwinkel) ein Schiessstand aufgebaut wird. Die Anlage wurde am Anfang vom Schützenverein Bühlertal ausgeliehen und mit privaten Luftgewehren geschossen. Der Schiessstand wurde für jedes Training und jeden Wettkampf auf- und wieder abgebaut.
Bei der Gründungsversammlung in der Krone wurde die Vorstandschaft gewählt und einen Termin für die Mitgliederversammlung im Gasthaus Laube festgelegt. Erster Oberschützenmeister wurde Wilhelm Werner. Zuvor traf Er sich mit einem Vertreter der Fa. Diana aus Rastatt. In der Laube präsentierte er die neuen Luftgewehre. Diese hatten als Neuerung einen schweren Lauf. Die leichte Ausführung kostete ca. 200 DM und die schwere Ausführung ca. 300-350 DM. Karl Kintz befürwortete dies und es wurden neue Gewehre angeschafft. Die erste eigene Schiessanlage wurde im Gasthaus Kreuz gebaut. Das Holz wurde von Wilhelm Werner gestiftet, Alois Wörner baute die Schiessanlage und Karl Kintz mauerte den Gewehrschrank.

Am 25.02.1958 erfolgte der Eintrag in das Vereinsregister. Auch die erste Damenriege wurde im selben Monat gegründet. Im Gasthaus Kreuz fanden die ersten 6-8 Wettkämpfe statt. Kreisschützenmeister Gottfried Waßmer überreichte, am 12.10.1958 bei der Vereinsmeisterehrung, im Gasthaus Kreuz, die Gründungsscheibe mit den 58 Gründungsmitgliedern.

Den ersten großen Verlust gab es schon 1 Jahr nach der Gründung. Der 1. Jugendleiter und Initiator Karl Ludwig starb am 17.03.1959. Man trug Ihn zusammen mit den Bühlertäler Schützen zu Grabe.

Vier Monate später verstarb auch Karl Kintz, nach einem schweren Motorradunfall. Er hatte den Posten des Waffenwarts inne.

Im November ´59 wurde, infolge Differenzen mit dem Kreuzwirt Gabriel, mit dem Kronenwirt verhandelt, das Schiesslokal zu Ihm zu verlegen. Der Krone Wirt Alfons Steinel war seit der Gründung dabei. Er nahm die baulichen Veränderungen in seinem Lokal vor, sodass es zum Schiessen geeignet war.

Für die Öffentlichkeit veranstaltete man ein Waldfest. Das erste Waldfest fand im August 1959 in der Keschdehald, auf dem Grundstück von Marie Bäuerle statt. Der Musikverein und der Gesangsverein sorgten für den Musikalischen Beitrag. Die Schützen bauten einen Schießstand mit Radfelgen und Pedalen. Auch für das leibliche Wohl war durch einen Wurststand gesorgt.

Die erste Hubertusfeier (Königsfeier) fand 1959 im Gasthaus Rebstock statt. Der Besitzer vom Autohaus Hatz (damals noch VW) stiftete ein Reh und zubereitet hat es der Schütze Paul aus Achern. Seit 1960 finden die Hubertusfeiern immer im Gasthaus Linde statt.

Am 09.02.1961 verstarb OSM Wilhelm Werner. Bei der Generalversammlung im März wurde Walter Lamprecht als sein Nachfolger gewählt.

Im Mai ´61 wurden die ersten 10 Uniformen angeschafft. Da im Spätjahr 1964 das Gasthaus Krone geschlossen wurde, musste man das Schiesslokal an einen anderen Ort verlegen. Bruno Schmid, der Besitzer vom Kaffee Schmid, erklärte sich bereit, die Schützen bei sich aufzunehmen. Der Bau des Schiesslokals wurde von den Schützen durchgeführt und Anfang November fertig gestellt. 1965 wurde dann die erste Luftpistole angeschafft.

Bei der Generalversammlung im Mai 1965 wurde beschlossen die Vorstandschaft nur noch alle 2 Jahre zu wählen. Bisher gab es jährlich Wahlen.

Im September 1969 musste man aus dem Kaffee Schmid wieder heraus. Begründet wurde dies, weil man den Umbau nach den neuen Schiessstandrichtlinien nicht mehr realisieren konnte. Man beschloss wieder in das Gasthaus Krone überzusiedeln.

Nachdem am 25.04.1970 bei der Generalversammlung im Gasthaus Krone, Walter Lamprecht sein Amt zur Verfügung stellte, wurde Paul Huber als neuer Oberschützenmeister gewählt. Kurz darauf musste man aus dem Gasthaus Krone, Aufgrund einer Kündigung heraus und war für eine kurze Zeit ohne Schiessstand. OSM Paul Huber hatte erfahren, dass die Tiere aus dem Farrenstall (bekannt als Stierstall) weg sind und hat sich die Lokalität angesehen. Man beschloss den Stierstall (Farrenstall) zum Schützenhaus umzubauen. Am ersten Abend waren 14 Leute da und entfernten das ganze Heu und Stroh. Danach waren die Hauptakteure beim Umbau Roland Müller, Franz Huber, Paul Huber und für Schreinerarbeiten Edwin Jägel.

1972 versuchte OSM Paul Huber am Harzkopf Steinbruch Gemarkung Ottersweier/Neusatz, einen KK-Schiessstand genehmigen zu lassen. Dies wurde abgelehnt, weil es keine Parkmöglichkeiten gab und weil die Jagdpächter dagegen waren. Sie befürchteten, dass das Wild verjagt wird.

Im Jahre 1975 stand ein Zusammenschluss mit den Schartenbergschützen aus Eisental im Raum. Dieser wurde aber bei der Generalversammlung abgelehnt.

Da bekannt wurde, dass eine Mehrzweckhalle in Planung stehe, beschloss man 1976 in einer Vorstandsitzung, einen Antrag für eine Schiessanlage in der Halle zu stellen. Karl Hörth war hierbei die treibende Kraft. Wegen gesetzlicher Auflagen, musste das Schiessen im Stierstall vorübergehend eingestellt werden und konnte erst nach dem Umbau wieder aufgenommen werden.

Als 1980 die Mehrzweckhalle soweit fertig war, dass man die Räumlichkeiten für das Schiesslokal ausbauen konnte, war Franz Huber die treibende Kraft dafür. Nach Aussagen von OSM Paul Huber hat Franz Huber ihm regelrecht in den Allerwertesten getreten um den Ausbau voranzutreiben. Ende Januar 1981 war es dann soweit. Der Überlassungsvertrag wurde überreicht und die Endabnahme der Schiessstände verlief reibungslos. Danach machte man sich an den Ausbau des Gastbereiches. 1982 war dann der Thekenausbau fertig. Die erste Stereoanlage und der Aufbau einer Schützenjugend gingen auch auf das Konto von Franz Huber.

Am 22.03.1982 fand die erste Jugendsitzung statt. Es wurden auch die ersten Jugendvertreter gewählt, um die Interessen in der Vorstandschaft zu vertreten. Die Jugend war in der Zwischenzeit auf 22 jugendliche angewachsen. Für die Disziplin LG-3-Stellung nahm man die Tische der Halle.

Am 19. und 20. März 1983 feierte man das 25 jährige Jubiläum mit einem Festbankett und einem Gottesdienst, in den dafür neu angefertigten Uniformen. In der Karwoche 1988 fand das erste Ostereierschiessen statt.

Bei der Generalversammlung 1988 legte nach 18 Jahren Paul Huber sein Amt nieder und Franz Huber wurde zu seinem Nachfolger gewählt.

1989 baute man für die Disziplin LG-3-Stellung extra Schiesstische.

Bei der Generalversammlung 1992 stellte Oberschützenmeister Franz Huber aus privaten Gründen, nach 4 Jahren, sein Amt zur Verfügung. Manfred Zink wurde als neuer Oberschützenmeister gewählt.

Im August 1992 qualifizierte sich unser Verein mit der Jugend zum ersten Mal für die Deutsche Meisterschaft. Von da an schafften wir es bis heute uns öfter für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren. 1996 beschloss man den Schiessstandverstellbar umzubauen, damit man keine sperrigen Schiesstische mehr brauchte. Auch eine Auswertmaschine wurde angeschafft. Da sich nun auch die Technik bei den Luftdruckwaffen geändert hat, schaffte man sich die ersten Pressluftgewehre an. Die Pressluft besorgte man sich am Anfang bei der Feuerwehr. Da dies aber ziemlich umständlich war, beschloss man einen Kompressor zu kaufen. 2001 war es dann soweit.

Bei der Generalversammlung im Gasthaus Immenstein 2002 legte Manfred Zink sein Amt als Oberschützenmeister nieder und Markus Kist wurde sein Nachfolger.

Da das Mobiliar nun auch schon 20 Jahre alt und der Vertrag mit der Brauerei Moninger ausgelaufen war, beschloss man 2002 das Vereinslokal umzubauen. Die alte Theke und die Wandvertäfelung wurden entfernt.Eine Absauganlage, eine Holzdecke und eine neue Theke wurden eingebaut. Auch der erste Internetauftritt mit der eigenen Homepage wurde realisiert.

2003 gelang Marco Kist, mit einem 14 Teiler, als erster Neusatzer, Landesschützenkönig zu werden. Er durfte dann 2004, auf dem Deutschen Schützentag in Coburg, den Südbadischen Landesverband beim Bundeskönigschiessen vertreten. Mit einem hervorragenden 6. Platz tat er dies mit Bravur. Auf dem Schützenball waren wir mit Abstand die jüngsten Vereinsvertreter, bis auf die Jungschützen. Aber wir wussten uns so zu präsentieren, dass wir die Zimmerstutzen Schützen Gesellschaft 1874 e.V. Schwürbitz kennen lernten. Es entwickelte sich eine neue Freundschaft und man besuchte sich gegenseitig.

2007 gelang es unserer 1. Luftgewehr Mannschaft sich für die Verbandsliga zu qualifizieren. Alles mit eigenen Neusatzer Schützen. Die Verbandsliga ist die dritthöchste Liga beim Deutschen Schützenbund. Leider gelang es uns nicht die Klasse zu halten.